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Selbstfürsorge für Männer: Warum Väter zuerst auf sich selbst achten müssen

Selbstfürsorge – ein Wort, das in vielen Männerkreisen oft belächelt oder missverstanden wird. Doch in einer Welt, die von Anforderungen und Erwartungen geprägt ist, in der ich als Vater wirklich präsent und liebevoll sein will, ist sie nicht nur wichtig, sondern essenziell. Gerade Väter stehen oft vor der Herausforderung, Familie, Beruf und eigene Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen. Doch was passiert, wenn du dich selbst dabei vergisst?

Warum Selbstfürsorge für Väter so wichtig ist

Viele Väter glauben, dass sie immer zuerst für andere da sein müssen – für die Kinder, den Partner oder die Arbeit. Vieles, was ihnen gut tun würde, ist mit schlechtem Gewissen verbunden. Geprägt durch unseren eigenen, überhöhten Anspruch, unsere eigene Elternerfahrung oder auch der gefühlte oder tatsächliche Druck in der Partnerschaft. Dabei übersehen sie, dass sie nur dann wirklich geben können, wenn sie selbst in ihrer Kraft sind. Selbstfürsorge bedeutet, die eigene Energie zu schützen, die eigenen Grenzen zu erkennen und bewusst Pausen einzulegen. Denn nur ein ausgeglichener Vater kann eine starke und präsente Rolle in der Familie übernehmen.

(In meiner Vaterherz® Akademie ist das ein zentrales Thema, wo wir uns gegenseitig unterstützen.)

Selbstfürsorge ist keine Schwäche

In unserer Gesellschaft wird Männern oft vermittelt, dass sie stark sein müssen, keine Schwäche zeigen dürfen und sich selbst hintenanstellen sollten. Doch wahre Stärke liegt darin, sich selbst ernst zu nehmen. Und unseren Kindern ein realistisches Vorbild zu sein, dass ihnen ebenfalls die Sicherheit gibt, auch mal erschöpft, verletzt oder ängstlich zu sein. Selbstfürsorge heißt nicht, egoistisch zu sein, sondern bewusst Verantwortung für das eigene Wohlbefinden zu übernehmen. In der Elternschaft heißt das auch immer, dem anderen Elternteil Raum für Selbstfürsorge möglich zu machen.

Die eigenen Bedürfnisse erkennen

Ein zentraler Schritt in der Selbstfürsorge ist das Erkennen der eigenen Bedürfnisse. Was brauchst du, um dich wohlzufühlen? Ist es Zeit für dich allein, sportliche Betätigung oder vielleicht ein ruhiges Gespräch? Viele Väter haben verlernt, ihre eigenen Bedürfnisse zu spüren, weil sie sich jahrelang an die Bedürfnisse anderer angepasst haben. Doch diese Verbindung zu dir selbst ist die Grundlage für ein erfülltes Leben.

Grenzen setzen lernen

Liebevoll „Nein“ zu sagen, ist für viele Männer eine Herausforderung. Oft genug gehen wir so lange über unsere Grenzen, bis nur noch unsere Wut sichtbar ist, wenn wir das Gefühl haben, dass wir nicht mehr ernst genommen werden. Doch Grenzen zu setzen ist ein essenzieller Bestandteil von Selbstfürsorge. Es bedeutet, deine Zeit und Energie zu schützen und dich nicht von äußeren Erwartungen überfordern zu lassen. Ein bewusst gesetztes „Nein“ kann dir Raum für das schaffen, was dir wirklich wichtig ist. Darin liegt eine große Macht, heraus aus dem getrieben sein hin zu wirklichem Gestalten. Denn nichts frustriert uns auf längere Sicht mehr, als wenn wir das Gefühl haben, dem Stress ohnmächtig ausgeliefert zu sein.

Selbstfürsorge im Alltag integrieren

Selbstfürsorge muss nicht kompliziert oder zeitaufwändig sein. Oft sind es die kleinen Dinge, die einen großen Unterschied machen:

  • Morgenrituale: Beginne den Tag mit ein paar Minuten Stille oder einem kurzen Spaziergang. In harten Phasen können es auch die 30 Sekunden durchatmen nach dem duschen sein.
  • Achtsamkeit üben: Nimm dir bewusst Zeit, um deine Gedanken und Gefühle wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten. Lerne gerade Deine Wut als Signal vor Überforderung ernst zu nehmen.
  • Bewegung: Sportliche Aktivität ist nicht nur gut für den Körper, sondern auch für den Geist.
  • Schlaf & Ernährung: es gibt wenig, was so viel Einfluss auf unser Wohlbefinden hat, wie diese beiden Kategorien. Es lohnt sich, hier kleine, aber nachhaltige Schritte zu gehen.
  • Qualitätszeit: Plane bewusst Zeit für dich ein, sei es ein Hobby, ein gutes Buch oder einfach eine Tasse Kaffee in Ruhe. Das kann auch der entspannte Spaziergang im Wald mit den Kindern sein oder eine andere Umgebung, die dir gut tut.

Der Einfluss von Selbstfürsorge auf die Familie

Viele Väter glauben, dass sie ihrer Familie mehr geben müssen, indem sie ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellen. Viele Mütter übrigens auch. Nur wenige von uns haben gelernt, ihre Grenzen wirklich ernst zu nehmen und zu halten, liebevoll zu kommunizieren, was es braucht. Doch das Gegenteil ist der Fall: Wenn du gut für dich sorgst, bist du ausgeglichener, geduldiger und präsenter. Deine Kinder profitieren von einem Vater, der klar in seiner Haltung und authentisch in seinen Entscheidungen ist. Auch das andere Elternteil und eure Partnerschaft können davon massiv profitieren. Denn erst dadurch wird der Blick aufeinander wieder möglich. Selbstfürsorge ist also kein Luxus, sondern ein Geschenk an deine Familie.

Ehrlichkeit und echte Kommunikation

Ein wichtiger Bestandteil der Selbstfürsorge ist auch, ehrlich mit dir selbst und anderen zu sein. Was belastet dich? Was brauchst du, um dich besser zu fühlen? Diese Fragen sind oft unbequem, aber sie sind der Schlüssel zu echter Selbstachtung. Erst wenn wir die Dinge annehmen, wie sie sind, können wir danach schauen, wie wir sie verändern. Oft genug versuchen wir gerade als Männer, immer wieder noch mehr vom gleichen zu tun, wohl ahnend, dass das nicht reichen wird.

Kommunikation auf Augenhöhe – sei es mit deinem Partner, deinen Kindern oder deinem Arbeitgeber – hilft dir, deine Bedürfnisse klar zu kommunizieren und Unterstützung zu finden.

Über meine Checkliste für mehr Augenhöhe kannst Du blinde Flecken und erst Ideen für Dich und euch herausfinden.

Selbstfürsorge als Vorbildfunktion

Kinder lernen nicht durch Worte, sondern durch Vorbilder. Wenn du als Vater Selbstfürsorge lebst, zeigst du deinen Kindern, wie wichtig es ist, für das eigene Wohlbefinden einzustehen. Du lehrst sie, dass es in Ordnung ist, Pausen zu machen, Hilfe anzunehmen und Grenzen zu setzen. Damit legst du den Grundstein für ihre eigene Fähigkeit, gut für sich selbst zu sorgen.

Fazit: Selbstfürsorge als Basis für ein erfülltes Leben

Selbstfürsorge ist kein Ziel, sondern ein Prozess. Es geht darum, immer wieder innezuhalten, dich selbst zu fragen, was du brauchst, und den Mut zu haben, danach zu handeln. Nach und nach Dinge wegzulassen, die dir nicht gut tun und Dinge in deinen Alltag holen, die genau das tun: eine entspannte und liebevolle Atmosphäre in der Familie verstärken. Als Vater trägst du eine große Verantwortung – aber die beginnt bei dir selbst. Indem du gut für dich sorgst, schaffst du die Grundlage für ein erfülltes Leben, in dem du für deine Familie, deinen Beruf und vor allem für dich selbst da sein kannst.

P.S. Meine Vaterherz® Akademie auf Skool kann Dich als Vater dabei unterstützen.

Carsten Vonnoh begleitet Väter dabei, Klarheit über ihre Prioritäten zu gewinnen und ein Leben zu gestalten, das nicht perfekt, aber echt ist. Mit Empathie und Erfahrung zeigt er Wege zu mehr Gelassenheit, Klarheit und innerer Stärke. Auf seinem Instagram-Kanal folgen ihm über 20.000 Menschen und sein Buch “Up to Dad” ist der erste bedürfnisorientierte Ratgeber für Väter.

Carsten Vonnoh

Systemischer Berater für Väter und Organisationen
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